Waidhofen
Hochemotionale Autobahndebatte
Es wurde ein Schlagabtausch zwischen Befürwortern und Gegnern der Europaspange - auch weil letztere klar in der Überzahl waren.
WAIDHOFEN. 80 zu 20: In dieser Aufteilung standen sich in etwa die Autobahngegner den Befürwortern bei einer Podiumsdiskussion zum Thema Europaspange gegenüber. 450 Gäste waren gekommen, sodass vielen der Zuhörer nur ein Stehplatz im Stadtsaal in Waidhofen blieb. Dementsprechend hitzig waren die Debatten: Organisator Thomas Kainz aus Waidhofen machte bei seiner Eröffnung klar, wohin die Reise gehen sollte - er und seine Plattform "Lebenswertes Waldviertel" positionierten sich klar gegen die Europaspange.
Jürgen Maier (ÖVP), Josef Wiesinger (SPÖ), Reinhart Blumberger (WKÖ), Helmut Hofer-Gruber (NEOS), Martin Litschauer (Grüne), Harald Frey (TU Wien), Johannes Gutmann (Sonnentor) und Fritz Gurgiser (Transitforum ) diskutierten am Podium.
Gänzlich anders sah das der Horner Bürgermeister und VP-Verkehrssprecher Jürgen Maier: Er wehrte sich gegen den vielfach während der Diskussion geäußerten Vorwurf, man kopple den Ausbau der Franz-Josefs-Bahn an die Europaspange. Maier: "Die laufende strategische Prüfung ist ergebnisoffen." Und laut einer Vorstudie wirke sich die Europaspange volkswirtschaftlich positiv aus.
War die regionale SPÖ eine starke Verfechterin der Autobahn, schwenkte ihr Verkehrssprecher Josef Wiesinger jetzt um: Er sei für einen Ausbau der bestehenden Straßen, während man den Güterverkehr auf die Schiene verlagern müsste. Ähnliche autobahnkritische Stimmen kamen von Helmut Hofer-Gruber von den NEOS.
„Sonnentor“-Chef Gutmann positionierte sich klar gegen eine Autobahn aus. Neben der Landschaft und der unberührten Natur helfe den Waldviertlern nur die eigene Innovationskraft. Harald Frey von der TU Wien glaubte indes nicht daran, dass das Land objektiv an die Sache herangehe. "Ich warne davor, der SPV zu vertrauen, wenn es einen Auftraggeber gibt, der das Projekt massiv unterstützt."
Kontroverse um FPÖ-Ausladung
Warum niemand von der FPÖ am Podium vertreten war, wurde von den Veranstaltern mit Problemen bei der Einladung begründet. "Stimmt nicht", so Landesrat Gottfried Waldhäusl, einer der vehementesten Autobahn-Befürworter. "Zuerst wurde ich persönlich eingeladen, später wurde ich informiert, dass mich der Vorstand von Lebenswertes Waldviertel ausgeladen hat"
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